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Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt – auch im HR. Doch braucht es dafür zwingend Technik-Know-how? Und ist KI wirklich der Gamechanger, als der sie oft bezeichnet wird? Wir haben bei Magdalena May, Organisationspsychologin und Gründerin von Superintelligenz (www.superintelligenz.eu), nachgefragt.

Einstieg in KI – auch ohne Tech-Wissen?
Magdalena May: Unbedingt auch Einstieg ohne Tech-Wissen. Technisches Know-how und IT-Kenntnisse sind eine hilfreiche Basis zur Entwicklung von KI-Kompetenz. Trotzdem ist das Missverständnis, dass sie zur Aneignung von KI-Kompetenz Voraussetzung seien, immer noch weit verbreitet. Statistisch hat dieses Missverständnis auch in Österreich, wie im internationalen Vergleich, die Konsequenz, dass weibliche und ältere MitarbeiterInnen KI deutlich weniger nutzen (Statistik Austria, 2025). Das ist auf eine niedrigere „technische Selbstwirksamkeit“ zurückzuführen, also den Glauben, dass sie sich neue Technologien weniger erfolgreich aneignen können.
Was braucht es dann für den erfolgreichen Einsatz?
Magdalena May: Eigentlich handelt es sich aber bei einem großen Sprachmodell mit intuitiver Benutzeroberfläche nicht um ein hochtechnologisches Tool. Für das sogenannte „Prompting“, also der Kunst, dem Modell Anweisungen zu geben, die zu möglichst guten Outputs führen, braucht man vielmehr gute Kommunikations- & Strukturierungsfähigkeiten, als ein ausgeprägtes technisches Verständnis der Hintergründe. Kenntnis über mögliche Risiken sind im Rahmen einer verantwortungsvollen und sicheren KI-Nutzung jedoch essenziell.
Wie gelingt ein sicherer und verantwortungsvoller Start mit KI im Unternehmen?
Magdalena May: Im besten Fall auf Basis klarer Unternehmensrichtlinien und einer Einführungsschulung, die Risiken und Potentiale deutlich macht, einfach loslegen und selbst experimentieren.
Gamechanger – und wo liegen die Grenzen?
Magdalena May: Kurzfristig wird KI überschätzt. Staunen über Fähigkeiten und Möglichkeiten und dann wieder Enttäuschung über eingeschränkte konkrete Anwendung erleben wir aktuell sehr dicht beieinander. Langfristig wird KI aber von vielen unterschätzt. Momentan entwickelt sich alles so rasend schnell, dass man die KI nicht gleich beim Anstoßen an erste Grenzen als leeren Hype abschreiben darf. Persönlich halte ich KI sogar für einen derartigen Gamechanger in Arbeitswelt und Gesellschaft, dass wir gefordert sein werden, aktiv und bewusst Grenzen zu setzen. Möglich wird vieles sein, aber wir müssen mit Blick auf den Menschen überlegen, was wir wollen und was nicht.
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